Grubenfahrt mit Ron Meyer und Lieke Smits

In den Niederlanden wurde die letzte Zeche schon 1974 geschlossen. Deshalb nahmen Ron Meyer, Parteivorsitzender der niederländischen sozialistischen Partei (SP), dessen Großvater unter Tage arbeitete, und Lieke Smits, Generalsekretärin der SP mit Freuden die Einladung unserer Bundestagsabgeordneten Kathrin Vogler an.

Zusammen mit DIE LINKE. Kreisverband Steinfurt und der RAG wurde die Zeche in Ibbenbüren besucht, wo die letzte Kohle bis Ende August gefördert wird. Nach einem interessanten Vortrag über die Geologie der Region, die Entstehung der Zeche, den hohen Organisationsgrad der Gewerkschaften (95%!) und über die Rückbau- und Wasserpläne ging es hinunter in den Schacht. Mit Helmlampe fuhren unsere Gäste über Bänder, besichtigten den Tunnelbau und die Kohleförderung und erfuhren viel über die Arbeit der Kumpel unter Tage. Und über die Zukunft der Mitarbeiter der Zeche, von denen viele Knochenarbeit unter Tage leisten, von welcher unser Genosse und Ratsmitglied in Ibbenbüren, Ernst Goldbeck, auch aus eigener Erfahrung berichten konnte. Wieder oben an der frischen Luft gab es noch ein stärkendes Mahl und die Erfolgswünsche seitens Ron, trotz Schließung und Rückbau die Geschichte und Kultur der Arbeiter und ihrer Zeche für die kommenden Generationen zu erhalten.

Am Abend zuvor trafen sich rund 25 Mitglieder und Interessierte zum Austausch mit unseren niederländischen Gästen im Gasthaus Engeln in Emsdetten. Bei leckerem Essen und Trinken wurde bis spät in die Nacht diskutiert über viele Themen; über die Gründung und den Parteiaufbau der SP und DIE LINKE, über den Erfolg bei der Organisation und beim Arbeitskampf von Putzkräften in den Niederlanden, den Niedergang der PvDA (die niederl. SPD), über das Atomkraftwerk in Tihange, Migration und Flucht, Europapolitik und vieles mehr. Die Perspektive und Erfahrungen unserer niederländischen Genossen waren sehr bereichernd und interessant.

Wir danken der RAG für den Besuch der Zeche und unseren Gästen für eine tolle und lehrsame Zeit und werden den Kontakt aufrecht erhalten, um gemeinsam für ein sozial-ökologisches Europa der Vielen, nicht der Wenigen zu streiten!