Erster Antrag an den Rat der Stadt Emsdetten

Heinz Bauer

Im Wahlprogamm zur Kommunalwahl war die Forderung nach einer Gesamtschule unsere Hauptforderung. Zur Schuldiskussion in der Stadt ist am 08.09. eine Sondersitzung angesetzt worden. Die Forderung von Eltern nach einer Gesamtschule in Emsdetten ist schon über 10 Jahre alt und wurde bis jetzt von der Politik auf Grund der Mehrheitsverhältnisse in der Stadt immer ignoriert. DIE LINKE sieht sich hier als Vorrreiter für die Errichtung einer Gesamtschule vor Ort.


Antrag: Eine Gesamtschule in Emsdetten


Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

hiermit beantrage ich die Aufnahme des o.g. Punktes auf die Tagesordnung der nächsten Schulausschuss-Sitzung am 08. September 2011 sowie der sich anschließenden Ratssitzung am gleichen Tag.

Der Rat möge beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt, die Einrichtung einer Gesamtschule in Emsdetten in die Wege zu leiten.

Begründung:

Bedingt durch den Rückgang der Schülerzahlen, der sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird, ist eine Veränderung der Schullandschaft in Emsdetten dringend erforderlich. Die Hauptschule wird als Schulform immer mehr in den Hintergrund treten. Für die meisten Berufsausbildungen sind weitergehende Bildungsabschlüsse zwingend notwendig und Voraussetzung. Die Gesamtschule als Regelschule im Land NRW ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern alle Bildungsabschlüsse ihren Fähigkeiten nach zu erlangen, sie fördert Kinder mit Lernschwächen aber auch leistungsstärkere gezielt und stärkt die Fähigkeiten aller. Dadurch, dass Kinder nicht auf unterschiedliche Schulformen aufgeteilt werden, stärken Gesamtschulen Respekt, Toleranz und den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft. 

Schon seit vielen Jahren wandern Emsdettener Kinder in die erfolgreichen Gesamtschulen nach Saerbeck, Nordwalde oder Rheine ab. Greven hat sich vor der Sommerpause für eine Gesamtschule entschieden und auch die Stadt Ibbenbüren wird eine Gesamtschule errichten. Eine Emsdettener Gesamtschule würde den Bestand der anderen Einrichtungen nicht gefährden, ihre Errichtung wird demnächst aufgrund des NRW-Schulkompromisses schon ab 100 Schülern möglich sein, diese Zahl ist meiner Einschätzung nach leicht zu erreichen. Des weiteren bietet die Gesamtschule mit ihrer Oberstufe eine Möglichkeit, das Abitur nach Klasse 13 zu erlangen und wäre somit eine Ergänzung zum bestehenden Gymnasium Martinum. Die in Emsdetten niedrige Abiturquote könnte angehoben werden, die für Kinder und Jugendliche belastende Fahrerei zu Schulen in den Nachbargemeinden vermindert. Die Stadt Emsdetten gewinnt dadurch an Attraktivität für Familien. Das entscheidende Kriterium für viele Eltern bei der Schulwahl ist es, den Weg bis zum Abitur an ein und derselben Schule möglichst offen zu halten. Deswegen wäre eine Sekundarschule ohne eigene Oberstufe für eine Stadt unserer Größe keine sinnvolle Alternative.

Mit freundlichen Grüßen

Heinz Bauer

DIE LINKE

Mitglied des Rates der Stadt Emsdetten