DIE LINKE. Ibbenbüren: Antrag zur Schulentwicklung

DIE LINKE. Ibbenbüren

Sehr geehrter Herr Bürgermeister!

 

Wir beantragen zur Thematik Schulentwicklung zeitnah die Bildung einer Expertengruppe bzw. die Beauftragung eines unabhängigen Beraterbüros.

 

Für eine optimale Bildung und Ausbildung unserer Kinder und Jugendlichen ist mitentscheidend, wie unsere Schulen in Zukunft aussehen sollen. 

Als Entscheidungsgrundlage sollte die gegenwärtige Ausgangslage, die Analyse und die Frage, wie soll eine Schullandschaft hier zukünftig aussehen, maßgebend sein. Um die bestmöglichen Antworten auf die vielen Fragen der weiteren Entwicklung unserer Schulen zu finden, beantragen wir umgehend die Bildung einer Expertengruppe bzw. die Beauftragung eines Beraterbüros, die sich fachlich dieser Thematik umfassend annehmen. 

 

Begründung:

 

1. Rückgang der Gesamtzahl der Schüler*innen in den letzten Jahren.

2. Die Gründung der Gesamtschule zum Schuljahr 2012/13 mit den erwarteten Auswirkungen auf die anderen weiterführenden Schulen der Stadt.

3. Der Wunsch der Eltern und Schüler nach Längerem Gemeinsamen Lernen.

4. Gründungen von Gesamtschulen in den Nachbarkommunen.

5. Oberstufen in Trägerschaft des Kreises, Berufskolleg, Kfm. Schulen, bzw. die privaten Anbieter v. a. in Hopsten u. Westerkappeln. 

6. Die Entwicklung der Schülerzahlen der Hauptschule, der Anne-Frank-Realschule und am Kepler-Gymnasium. 

7. Nicht endende Diskussion um den Standort zukünftiger Neubauten, ohne einen Gesamtplan zu haben. 

 

Besonders betroffen, was die Entwicklung der Schülerzahlen angeht, ist die Hauptschule und die Anne-Frank-Realschule. 

Während die HS im Schuljahr 2016/17 noch von 522 Schüler*innen besucht wurde, sind es aktuell noch 330. Diese Zahl wird sich voraussichtlich noch weiter reduzieren, so dass im Schuljahr 2022/23 mit etwa 250 Schüler*innen zu rechnen ist. Die HS, das belegen die landesweiten Zahlen deutlich, ist ein Auslaufmodell. Gab es 1970 landesweit in NRW noch 1500 HS, so sind es aktuell noch 196 mit 57000 Schüler*innen bei knapp 2 Mio. Schüler*innen in den allgemeinbildenden Schulen des Landes. Im Rahmen des Schulkonsens 2011 wurde zudem die Hauptschulgarantie aus der Landesverfassung gestrichen.

Bei der Anne-Frank-RS zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung in Hinblick auf die Schülerzahlen ab. 2016 wurde die Schule noch von 629 Schüler*innen besucht, im Schuljahr 2020/21 noch von 376. Es ist zu erwarten, dass auch hier die Schülerzahlen weiter zurückgehen werden. 

Auch im Kepler-G. muss man den Aspekt der Schülerzahlen im Blick behalten. Darüber hinaus ist vor dem Hintergrund der Erweiterung des Schulgebäudes die Frage u. a. nach dem Ganztag zu stellen.

 

Geburtenzahlen, Zuzüge, Fluktuation und vieles mehr müssen in die Gesamtbetrachtung mit einbezogen werden. 

 

Jede strukturelle Änderung und jede Neujustierung muss zudem daran gemessen werden, ob sie zu mehr Bildungsgerechtigkeit führt.

 

Mit freundlichen Grüßen

Richard Frank

Fraktionsvorsitzender