Pressemitteilung zur Bautätigkeit in Ibbenbüren

DIE LINKE. Ibbenbüren

Dem aufmerksamen Beobachter wird kaum entgehen, dass sich das Stadtbild von Ibbenbüren stark verändert. Kaum eine Straße ohne Bauzaun. Die Kräne der Baufirmen sind allgegenwärtig. Nun ist Veränderung an sich nicht das Problem. Problematisch ist das wie und was diese Veränderung hinterlässt. Ein Blick auf Fehler vergangener Jahre kann helfen, dass sich ungute Entwicklungen nicht wiederholen. In den 70er Jahren gab es eine wahre Schwemme öffentlichen Geldes für die Kommune. Mit diesem Geld wurde gebaut was das Zeug hält. Die fatalen Folgen dieser Bauwut sind noch heute sichtbar und prägend für das Stadtbild. Bahnhof, Neumarkt Tiefgarage, oberer Markt und Rathaus sind sichtbare Zeugen einer Architektur, die nicht grundlos Brutalismus genannt wurde. Viele Ibbenbürener sind noch heute unzufrieden über diese Form der städtebaulichen Umgestaltung.

 

Ein Sprung nun in die Gegenwart. Ungefähr 50 Jahre später beschert uns eine neue Geldschwemme, ausgelöst hauptsächlich durch den Niedrigzins, eine erneute Welle der Bauwut. Dieses mal sind private Investoren die Akteure. Die Objekte die entstehen ähneln sich alle. 3-4 stöckig mit Staffelgeschoss, Flachdach drauf, fertig ist das Investment. Als Beispiel sei hier der geplante Neubau gegenüber dem Rathaus Parkplatz (siehe IVZ vom 20.02.19). Die Karawane kann weiterziehen. Das nächste etwas ältere Haus wird gekauft, abgerissen die nächste quadratisch, flache Immobilie entsteht. Das Stadtbild verändert sich durch diese Art des Baues drastisch und wird mehr und mehr uniform. Würde wenigstens noch nach dem tatsächlichen Bedarf gebaut, es wäre weniger schlimm. Denn das was wirklich benötigt wird, bezahlbarer geförderter Wohnraum, kleine Wohnungen. Diese gibt es weiterhin nicht. Wie sehr der Bau von gefördertem Wohnraum zurückgeht, darüber gibt die Vorlage 22/2019, beraten im letzten Sozialausschuss Auskunft. Die Anzahl der gebauten Mietwohnungen geht von 25 gebauten Einheiten im Jahr 2017 auf nur noch 8 im Jahr 2018 zurück. Eine Entwicklung steht im krassen Gegensatz zu den Aussagen von Bürgermeister und den großen Parteien: man tue genug für den sozialen Wohnungsbau. Die Fraktion DIE LINKE. i Rat der Stadt fordert einen Stopp dieser Bauwut. Keine Wiederholung der Fahler der 70er Jahre. Es kann nicht sein, dass sich das Stadtbild an den Interessen der privaten Investoren ausrichtet. Politik und Verwaltung muss hier schleunigst gegensteuern. Die von der Linken Ratsfraktion immer wieder geforderte Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft ist überfällig.