LINKE Kreistagsgruppe für Wölfe - und besser finanzierten Herdenschutz durch das Land NRW

DIE LINKE. Kreistagsgruppe Steinfurt

Dass ausgerechnet am Ibbenbürener Märchenwald ein Wolf fotografiert worden sein soll, könnte der schöne Anfang einer Erfolgsgeschichte für den Umwelt- und Naturschutz im Kreis Steinfurt sein. Auch zwischen Emsdetten und Nordwalde konnten offenbar Wölfe beobachtet werden. DIE LINKE. Kreistagsgruppe Steinfurt freut sich über dieses positive Signal der Artenvielfalt in unserer Heimat, auch wenn die Tiere vermutlich auf Durchreise waren, statt hier ein Revier zu finden.

„Die schönen Raubtiere könnten eine gute Unterstützung für die Jägerschaft sein, die mit Aufhebung der April-Schonzeit für Schmalrehe und Böcke die Wiederbewaldungsmaßnahmen im Kreis Steinfurt unterstützen sollen. Unser LINKER Haushaltsantrag, die Aufforstung mit an den Klimawandel angepasstem Baumbestand finanziell zu unterstützen, wurde vom Steinfurter Kreistag leider abgelehnt. Ein Wolfsrudel bringt zwar keine zukunftsfähigen Bäume mit, aber würde sich auch positiv auf die Waldflächen im Kreis auswirken!“, erklärt Gruppensprecher Thomas Hudalla. 

Jennifer Kölker, Mitglied im Landwirtschaftsausschuss des Kreises und Landtagskandidatin, ergänzt: „Wölfe reißen fast ausschließlich Reh-, Rot- und Schwarzwild und nur äußerst selten Nutztiere - laut NABU-Analyse 0,8% ihrer Beutetiere. Trotzdem entstehen dadurch die größten Konflikte zwischen Wolf und Mensch. Damit nicht vom großen, bösen Wolf gesprochen wird, sollten Herdenschutzmaßnahmen möglichem seelischen und finanziellen Schaden vorbeugen.“ 

Bresch setzte sich dazu mit der zuständigen Landwirtschaftskammer in Verbindung: „Das Land NRW übernimmt die Kosten für Präventionsmaßnahmen zum Herdenschutz zwar zu 100%, allerdings nur in sogenannten <<Wolfsgebieten, Pufferzonen, und Wolfsverdachtsgebieten>>, zu denen der Kreis Steinfurt leider noch lange nicht gehört. Über die Servicehotline 02945-989898 kann die Landwirtschaftskammer deshalb lediglich Informationen und kostenlose, individuelle Beratungsgespräche bei den Tieren vor Ort anbieten, aber keine Förderung.“ 

Dass Geld für „präventive Herdenschutzmaßnahmen“ bereitgestellt wird, aber gar nicht präventiv abgerufen werden kann, findet Marvin Freund paradox, der die Kreistagsgruppe als sachkundiger Bürger u.a. bei umweltpolitischen Fragen unterstützt und auch für den Landtag kandidiert: „Damit die schwarz-gelbe Landesregierung von einem Wolfsverdachtsgebiet spricht, müssen mindestens drei Monate vergehen, nachdem ein <<sich voraussichtlich fest ansiedelnder Wolf>> nachgewiesen wurde. Herdenschutzhunde, die mehr Sicherheit bieten, aber auch lange Wartezeiten bedeuten können, sogar erst in Gebieten mit sesshaftem Wolfsrudel. Den Wörtern präventiv und Wolfsverdachtsgebiet wird das nicht gerecht, aber macht klar, warum Wolfssichtungen bei Betrieben mit Tierhaltung für schlechte Stimmung sorgen. Die Landesregierung muss dringend handeln und die Finanzierung ausweiten!“