Aufruf zum Fahrrad-Ostermarsch zur Urananreicherungsanlage Gronau

DIE LINKE. Kreisverband Steinfurt

Vor 40 Jahren fand in Gronau erstmals eine Ostermarschaktion statt (1981), um schon vor dem Bau der Urananreicherungsanlage (UAA) vor der Verknüpfung von Urananreicherung mit der Atomwaffenproduktion zu warnen. Seit einigen Jahren gibt es kontinuierlich am Karfreitag Demonstrationen in enger Zusammenarbeit mit dem Ostermarsch Rhein-Ruhr. So auch wieder in diesem Jahr (as Fahrraddemonstration): Mit Abstand und Maske – aber engagiert und zielgerichtet.

Die Urananreicherung und die Uran-Zentrifugentechnologie sind zivil wie friedenspolitisch extrem gefährlich – im westfälischen Gronau, im rheinischen Jülich und weltweit. Mit Zentrifugen kann in Urananreicherungsanlagen Uran für den Einsatz in Atomwaffen vorbereitet werden – im Iran ebenso wie in den USA, in Russland und in Europa. Wir fordern deshalb u. a. die sofortige Beendigung der Urananreicherung in Gronau, den Ausstieg aus der Zentrifugentechnologie in Jülich sowie den Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag.

Angereichert wird in Gronau Uranbrennstoff für hochgefährliche Pannenreaktoren wie Tihange und Doel, aber auch für AKW im Kriegsgebiet der Ukraine und aktuell für neue Reaktoren am Persischen Golf. Dazu kommen Lieferungen von Uranmüll und angereichertem Uran nach Russland, die gegen EU- Sanktionen verstoßen, sowie neue Uranlieferungen nach Japan, an eine Brennelementefabrik nur 120 km südlich von Fukushima.

Derzeit will die Betreiberin der UAA Gronau und der benachbarten UAA Almelo/NL, die deutsch- niederländisch-britische Urenco Ltd., mit Zustimmung der deutschen Anteilseigner RWE und EON, in den USA auch in das Geschäft einer äußerst brisanten Höheranreicherung auf 19,75% U 235 für neue, mobile Klein-Reaktoren einsteigen – die Zentrifugentechnik dafür soll die Urenco-Tochter ETC in Jülich liefern. Dazu kommen alarmierende Pläne für AKW-Neubauten in den Niederlanden, Großbritannien und Kanada – Urenco will so mitwirken, die Atomenergie weltweit massiv auszubauen!

Die Bundesregierung billigt Urencos offensive Atompläne!

Das alles geschieht mit ausdrücklicher Zustimmung der Bundesregierung. Vom versprochenen Atomausstieg kaum eine Spur. Noch immer sind sechs AKW in Betrieb (so wie in Lingen) und die Uranfabriken in Gronau und Lingen haben unbefristete Betriebsgenehmigungen. Deutschland heizt mit seiner Atompolitik auch das nukleare Wettrüsten an, anstatt auf friedliche und nicht-nukleare Optionen zu

 

setzen. Schon jetzt wird die militärisch nutzbare Uran-Zentrifugentechnologie in Jülich gemeinsam von Deutschland und den Niederlanden mit den beiden Atomwaffenstaaten Frankreich und Großbritannien erforscht und weiter gefördert. Der deutsche Weg in die militärische Nutzung der Atomtechnik wird immer offensichtlicher und bedrohlicher. Und: Die weitere Nutzung der Atomenergie verschärft zudem die globale Erwärmung durch die Verhinderung des Einsatzes von sauberen Energiesystemen.

Friedliche Konfliktlösung & Atomausstieg statt nukleares Wettrüsten!

Umso wichtiger ist es, dass wir auf zivile Konfliktlösungen und ein sofortiges Ende der Atomenergienutzung setzen. Die sofortige Beendigung der Urananreicherung ist dabei ein zentraler Schlüssel, um den „einfachsten Weg zur Atombombe“ zu verbauen und die Belieferung von Hochrisikoreaktoren zu unterbinden. Unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen und politische Ziele wie Arbeitsplätze, Kohleausstieg und Atomausstieg dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Und das internationale Wettrüsten muss gestoppt werden. Wir setzen uns für ein solidarisches Miteinander und internationale Klimagerechtigkeit ein.

Dafür gehen wir am 2. April beim Ostermarsch zur UAA Gronau gemeinsam mit Friedens- und Anti-Atomkraft-Initiativen auf die Straße!

Parallel findet auch in Jülich ein Ostermarsch zur Zentrifugenfirma ETC statt. www.westcastor.org Konkrete Schritte für Frieden und Abrüstung – in Gronau, Jülich und anderswo:

- Stilllegung der Urananreicherungsanlagen in Gronau und Almelo!
- Beendigung der Uran-Zentrifugenentwicklung durch das Urenco-Joint-Venture in Jülich! - Stilllegung des AKW Emsland sowie der Brennelementefabrik Lingen!
- Schließung aller Uranminen, AKW und Atomfabriken weltweit!
- Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag!
- Abzug der US-Atomwaffen aus Büchel statt deren Modernisierung!
- Kein zerstörerisches Wettrüsten – weder atomar noch „konventionell“!
- Keine weiteren Kriegsübungen beim Bombenabwurf-Gelände Nordhorn–Range!
- Keine Förderungen von neuen Atomprojekten – weder zivil noch militärisch!

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Veranstalter des Gronauer Ostermarsches 2021 ist das Aktionsbündnis Münsterland gegen

Atomanlagen. UnterstützerInnen: Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau, Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG), Sofortiger Atomausstieg (SofA) Münster, ...

Initiativen und Verbände, die den Aufruf zur Teilnahme an dem Ostermarsch namentlich unterstützen, können das mitteilen an info@ostermarsch-gronau.de. Initiativen, die eine regionale Anfahrt mit Rädern nach Gronau planen, können unter dieser Mailadresse auch Treffpunkte und Abfahrtzeiten zur gemeinsamen Bewerbung mitteilen. Die Anreise mit PKW zur Abschlußkundgebung an der Urananreicherungsanlage (14

Uhr) ist möglich. Parken kann man an den Randstreifen der Max-Planck-Straße (südlich der Eisenbahnbrücke) und (mit Abstand zum Kundgebungsort vor dem UAA-Haupttor) an der Röntgenstraße bzw. auch an der Opelstraße. Auch Treffpunkte für PKW-Anfahrten bitte mitteilen.

Coronabedingt gibt es in diesem Jahr beim Ostermarsch keine Infostände und auch keine VolXküche. Bitte bringt Verpflegung und Getränke selber mit.

Spendenkonto Natur- und Umweltschutzverein Gronau (NUG) e. V., Volksbank Gronau, IBAN: DE71 4016 4024 0143 1961 00, BIC: GENODEM1GRN, Stichwort „OMA 2021“

Weitere Informationen: www.ostermarsch-gronau.de

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